Sport

Unihockey-Nationalmannschaft will vom Momentum der Heim-WM profitieren

Zum dritten Mal hat die Schweizer Unihockey Nati an der WM Heimrecht. Das Kriterium für die Spiele in Zürich und Winterthur vom 5. bis 13. November sind erneut die Finals.

Zehn Jahre nach den letzten Floorball Heimweltmeisterschaften in Zürich und Bern haben das neue Stadion im Zürcher Altstetten und die ebenso junge Arena in Winterthur die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Heimspiel geschaffen. Im Vergleich zu 2012 hat sich das WM-Budget auf 7 Millionen Franken verdreifacht. Die meisten Tickets für das entscheidende Spiel am Finalwochenende von Zürich sind ausverkauft, wo am 5. November mindestens 8000 Zuschauer zum Auftaktspiel der Schweiz gegen Norwegen strömen werden.

Sportlich muss die Schweiz noch weiter gehen, um zum ersten Mal und erst zum zweiten Mal seit 1998 das Finale vor heimischem Publikum zu erreichen. Titelverteidiger Schweden und Finnland kämpfen acht Mal in Folge um den WM-Titel. Insgesamt trafen die beiden Tabellenführer in elf der bisher 13 WM-Endspiele aufeinander. Die Schweiz (1998) und die Tschechische Republik (2004) haben nur einmal die Goldmedaille erreicht.

In den letzten Jahren, insbesondere seit Ausbruch der Covid-19-Pandemie, sind die Top-4-Länder jedoch enger zusammengewachsen. Nationalspieler Tim Braillard hatte diesen Eindruck, und die Ergebnisse der nationalen Meisterschaften in dieser Zeit vermittelten dasselbe Bild. Obwohl die Schweiz vor den Unentschieden gegen Schweden und Finnland in ihrem letzten Duell im September etwas im Rückstand zu sein schien. Auch deshalb bleibt der Glaube an eine erfolgreiche Heim-WM ungebrochen.

Das richtige Talent haben

Anstatt sich hohe Ziele zu setzen, setzt Nationaltrainer David Jensen auf Motivation – im richtigen Moment das Richtige zu tun, um die Erfolgschancen zu maximieren. «Es geht darum zu erkennen, wann man das Spiel beschleunigen und vor heimischer Kulisse einen Schneeballeffekt erzeugen kann. Und zu wissen, wann es sinnvoll ist, mehr Kontrolle über das Spiel zu haben.» Vor einigen Jahren sprach er von einem «perfekten Tag». „Das ist falsch, denn wir werden nie perfekt sein. Wir wollen einfach nur gut abschneiden.“

Heimvorteil hat den Männern bisher kein Glück gebracht. Ein guter Start ins Jahr 2004, kämpfte um Platz 4 und eine Bronzemedaille als kleiner Trost bei der knappen Niederlage im Halbfinale 2012 gegen Finnland. Diesmal liegt die Schweiz punktgleich mit Finnland (zusammen mit Norwegen und der Slowakei). Wenn alles gut geht, trifft sie im Halbfinale auf Rekordweltmeisterin und Titelverteidigerin Schweden.

Als Jansson vor vier Jahren wechselte, waren bereits 17 der 20 Schweizer WM-Fahrer in Prag. Neuer Kapitän des Teams ist Verteidigerin Nicola Bischofberger von Rychenberg Winterthur. Größtes Ass bleibt Winterthur-Torhüter Pascal Meyer, einer der Besten im Feld. Mit sieben Spielern stellt der Schweizer Meister GC das stärkste Team im WM-Kader. «Mit dieser Mannschaft können wir das bestmögliche Momentum erreichen», sagte Jansson.

Janssons Derniere

Unabhängig vom Ausgang wird Janssons achtes Jahr als Schweizer Nationaltrainer sein letztes in dieser Funktion sein. Der smarte Schwede überzeugt den Verbandschef seit seinem Amtsantritt im April 2015 mit seinem Stil, scheiterte jedoch im Halbfinale von drei Weltmeisterschaften, zuletzt ohne Medaille. Janssons Vertrag läuft im Frühjahr 2023 aus. Danach wird der 42-Jährige die künftige sportliche Ausrichtung des Schweizer Verbandes als «Swiss Road Coach» mit 50% seines Pensums mitgestalten.

NACH OBEN